Detmold: Vom Bombenbauer und jugendlichen Suchbewegungen

Print Friendly, PDF & Email

Einblicke in die neonazistische Szene in Detmold und Ostwestfalen-Lippe
Bebilderter Vortrag von Jan Raabe und Dr. Karsten Wilke

Veranstaltungsort:

Gymnasium Leopoldinum
Raum A 814
Hornsche Straße 48
32756 Detmold

www.gymnasium-leopoldinum-detmold.de

Mindestens 10 Menschen hat die Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) ermordet. Diese schockierende Erkenntnis weckte Ängste und eine große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit: Kann so etwas auch in Ostwestfalen-Lippe passieren? Gibt es auch hier Neonazis und feste Strukturen?

In OWL und auch in Detmold gibt es alte Kader, die seit über 20 Jahren in der Szene aktiv sind und auch schon mit Sprengstoff hantiert haben, es gibt neonazistische Rock-Bands und Rapper, es gibt in den Städten und Dörfern ein Netzwerk von „Kameradschaften“, welche die Straßenpolitik prägen. Junge Menschen werden über eine politisierte Lebenswelt an den organisierten Neonazismus herangeführt. Gerade in Detmold ist die Verfestigung einer solchen Szene mit weit über 30 Jugendlichen und Heranwachsenden zu beobachten.

Die Referenten werden in dem Vortrag einen Überblick mit Beispielen, detaillierten Informationen und Analysen geben. Nach dem einstündigen Referat besteht die Möglichkeit zu Diskussion und Nachfragen.

Jan Raabe vom Verein Argumente und Kultur gegen Rechts e.V. ist Diplom-Sozialpädagoge. Er analysiert seit Mitte der 1990er Jahre die Entwicklung des Neonazismus. Schwerpunkte bilden dabei der RechtsRock und die Entwicklung im Bereich der Jugendkulturen. Zahlreiche Buchbeiträge, unter anderem 2002 zusammen mit Christian Dornbusch Herausgeber des Sammelbandes „RechtsRock – Bestandsaufnahme und Gegenstrategien“.

Dr. phil. Karsten Wilke war langjähriger pädagogischer Mitarbeiter im Kreismuseum Wewelsburg. Er studierte Geschichte und Literaturwissenschaften in Bielefeld und Groningen (Niederlande) und wurde an der Universität Bielefeld 2011 promoviert; zuvor arbeitete er am Graduiertenkolleg „Archiv, Macht, Wissen“, Universität Bielefeld (2005 bis 2009). Zur Zeit ist Dr. Karsten Wilke für die „Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold“ beim AKE-Bildungswerk in Vlotho tätig.

Eine Veranstaltung des Vereins Politik und Kultur (PuK e.V.) im Rahmen der Veranstaltungen zum Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2013.