Von der „Rasse“ zur „Kultur“ – Das Phänomen des antimuslimischen Rassismus mit Yasemin Shooman
Die Debatte um die Thesen des ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin zeigt es: Es besteht in Deutschland Unsicherheit darüber, was Rassismus ist und welche Formen er annehmen kann – oftmals wird Rassismus gar mit Rechtsextremismus gleichgesetzt und damit unzulässig verkürzt. Am Beispiel des antimuslimischen Rassismus soll die Wandlungsfähigkeit rassistischer Diskurse veranschaulicht werden, die heute häufig nicht mehr auf biologistisch begründete Unterscheidungen zurückgreifen, sondern mit dem Merkmal der “Kultur” argumentieren. In diesem Kontext wird auch die Frage zu erörtern sein, wo seriöse Kritik an sozialen Konflikten oder der religiösen Praxis von Menschen aufhört und das Ressentiment beginnt. Der multimediale Vortrag arbeitet mit zahlreichen Beispielen aus der aktuellen Integrationsdebatte, aus Medien und Politik und reflektiert das Erstarken antimuslimischer Parteien in den diversen Westeuropäischen Staaten.
Yasemin Shooman, geb. 1980, Studium der Neueren Geschichte und Neueren Deutschen Phi lologie, Sei t SoSe 2009 Doktorandin am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Arbeitsschwerpunkte u.a. Antimuslimischer Rassismus/Islamfeindlichkeit und Medienanalyse.
Ort: Bielefeld, IBZ, Teutoburger Str. 106