Die NPD macht sich Hoffnung. Sie setze nach ihren Wahlerfolgen in Sachsen auf „eine steigende Attraktivität der Partei für Akademiker“ und auf eine „Sogwirkung im rechtsgerichteten Studenten- und Verbindungsmilieu“, schrieb Ende 2009 die Verbandszeitschrift der Deutschen Burschenschaft, die Burschenschaftlichen Blätter. Tatsächlich sind eine ganze Reihe von Burschenschaften seit je im Umfeld der extremen Rechten aktiv.
Mittlerweile beginnen sich weitere Studentenverbindungen, so zum Beispiel Bünde aus dem Dachverband Coburger Convent, für Strukturen etwa der sogenannten Neuen Rechten zu öffnen. Basis ist oft ein völkisches Denken, das das Deutschtum über alles stellt; gelegentlich führt es sogar zu ernsthaften Spekulationen, ob Deutschland nicht eigentlich größer sei als die Bundesrepublik.
Historisch ist das nicht neu: Viele Verbindungsstudenten bekämpften in den 1920er Jahren die damals noch junge Demokratie und beteiligten sich zu Beginn der 1930er Jahre an der Nazifizierung der deutschen Universitäten. Der Vortrag bietet einen Überblick über Geschichte und Gegenwart völkischer Politik in Studentenverbindungen.
Referent: Jörg Kronauer (Antirassistisches Bildungsforum Rheinland)
Dienstag, 01.02.2011, 19.00 Uhr
Universität Bielefeld (Raum R2-155)