Von Schlangen nach Kandahar
Üben in der Senne für den Häuserkampf in Afghanistan
Informationsveranstaltung
BDP-Infoladen
Leostraße 75, Paderborn
Im Oktober 2010 sollen nach dem Willen der britischen Armee die neuen Kampfdörfer auf dem Truppenübungsplatz Senne fertig gestellt sein. Dann wird sich das Leben in den Anrainergemeinden spürbar ändern. In Hövelhof, Sennelager und Bad Lippspringe wird vermehrt Übungslärm zu hören sein. Besonders hart treffen wird es die lippische Gemeinde Schlangen. Nahe an den Ortsgrenzen werden dann zwei Kampfdörfer, ein Schießhaus und ein vorgeschobener Stützpunkt die Lärmkulisse für die Anwohner bilden. Die Anrainer müssen pro Tag bis zu 2.500 Schüsse mit Übungs- oder scharfer Munition, 20 Übungsgranaten, 25 simulierte Sprengungen und 20 abgefeuerte Leuchtraketen ertragen. Hinzu kommen noch Hubschrauberflüge und Konvoifahrten mit 60 Fahrzeugen an den Übungstagen.
Die britische Armee will sich mit den Übungen in der Senne „optimal“ auf den Häuserkampf in den Städten und Dörfern Afghanistans vorbereiten. Der Krieg in Städten und Dörfern steht auch im Mittelpunkt des Trainings deutscher-, amerikanischer- und anderer NATO- Truppen auf Übungsplätzen in ganz Deutschland.
Wir wollen uns an dem Dienstagabend im Rahmen unserer Veranstaltung kundig machen:
• Wie stark ist der Protest in Schlangen und in den anderen Anrainergemeinden gegen die Kampfdörfer auf dem Truppenübungsplatz Senne?
• Wo wird in Deutschland für den Häuserkampf geübt?
• Welche Bedeutung hat der Krieg in Städten und Dörfern für die Militärstrategien?
• Was sind die Erfahrungen mit dieser Art Kriegsführung? Zum Beispiel bei den Kämpfen in den Städten Falludscha im Irak und Gaza-City in Palästina.
• Und welche Kämpfe sind in Kandahar zu erwarten, der mit circa 500.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Afghanistans? Die NATO-Truppen planen in diesem Juni den Beginn einer Großoffensive in der Provinz und in der Stadt Kandahar.