Einladungen Formal Kirchenasyl 1
Flyer doppelseitig – Abschottung, Ausgrenzung und Abschiebung
Das Thema Flucht und Migration fordert uns alle als Engagierte in kirchlichen wie in sozialen und politischen Gruppen. Mit der zunehmend menschen- verkennenden Abschiebepraxis und den damit verbundenen Belastungen für die Betroffenen ist das Kirchenasyl aktueller denn je. Wir wollen den Vortrag zum Anlass nehmen, gemeinsam Fragen zu stellen und Antworten zu finden und konkrete Handlungsmöglichkeiten in und
um Paderborn zu entwickeln. Wir laden Sie herzlich zum Programm und zur anschließenden Vernetzung am 24.01.18 im
Forum St. Liborius,
Krumme Grube 3, 33098 Paderborn ein.
Im „Sommer der Migration 2015“ gab es in Deutschland eine Welle der
Solidarität, die viele Menschen in der Zivilgesellschaft in Bewegung gebracht hat. Seit dem ist allerdings das Asylrecht massiv eingeschränkt worden, die Grenzen geschlossen und die Abschiebemaschinerie auf Hochtouren.
Besonders die innereuropäischen Abschiebungen nach der Dublin-Verordnung in die Einreiseländer werden immer konsequenter durchgesetzt – mit der Folge dass immer mehr Geflüchtete ohne Perspektiven in den EU-Grenzländern in die Obdach- und Arbeitslosigkeit gedrängt werden.
Für viele Menschen ist dies der Anlass dazu, Geflüchtete entschieden
zu schützen. Eine Möglichkeit hierfür ist die oftmals letzte Chance
des Kirchenasyls: Die angespannte Abschiebepraxis hat im letzten Jahr
dazu geführt, dass es immer mehr Kirchenasyle gibt, um Abschiebungen zu verhindern. In NRW gibt es derzeit ca. 80 Kirchenasyle mit über 100 Schutzbedürftigen, bundesweit waren es 2016/17 700 Kirchenasyle.
Doch diese Praxis des zivilen Ungehorsams von Kirchengemeinden ist
zugleich immer umkämpfter – nicht erst durch den Scharia-Vergleich
durch Innenminister de Maizière. Dass diese solidarische Praxis
dennoch aufrecht erhalten wird hat einen triftigen Grund: es geht um
nichts geringeres als den Schutz von Menschenrechten, die in Europa
durch Abschottung, Ausgrenzung und Abschiebung ganz besonders
gefährdet sind…
Was bedeutet Kirchenasyl in der Praxis?
Inwiefern kann eine Gemeinde tatsächlich handeln?
Ist Kirchenasyl nun eine politische Stellungnahme oder
ein Einzelfall?
Und was kann getan werden, wenn so ein Einzelfall plötzlich jemanden aus der eigenen
Gemeinde trifft?