Pressemitteilung: Proteste für Flüchtlingsrechte

Print Friendly, PDF & Email

Am kommenden Samstag, den 08. September 2012 rufen verschiedene Initiativen aus Ostwestfalen zu einer Demonstration gegen das Abschiebegefängnis in Büren auf. Zu Beginn ist ab 12:00 Uhr eine Kundgebung mit Rede- und Musikbeiträgen auf dem Marktplatz in Büren geplant. Der Demonstrationszug wird dann durch die Stadt Büren bis zum alten Bahnhof gehen, von wo aus die Teilnehmer mit Autos und Bussen zur JVA Büren, Stöckerbusch 1, Büren, fahren. Vor dem Abschiebegefängnis, gegen das sich der Protest richtet, findet ab ca. 14:15 Uhr eine Abschlusskundgebung statt. Geplantes Ende ist 16:00 Uhr.

Zum Auftakt der Kundgebung auf dem Marktplatz wird die Gruppe Lebenslaute spielen, ein Zusammenschluss kritischer Musiker*innen, die klassische Musik darbieten.
Frank Gockel, Sprecher des Vereins Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.,
wird in einem kurzen Wortbeitrag nicht nur die Geschichte der Abschiebehaftanstalt im Bürener Wald umreißen, sondern auch anhand von Einzelschicksalen das Leid der Häftlinge anschaulich machen.
Zudem kommt ein Aktivist der Flüchtlingsselbstorganisation The Voice Forum nach Büren. Die Organisation kämpft seit Jahren gegen die sogenannte Residenzpflicht, ein Gesetz, das es Asylsuchenden verbietet, ein festgelegtes Gebiet zu verlassen, sowie gegen die Unterbringung in Lagern.
HipHop in französischer Sprache bietet die Gruppe Les Refugiés, ein Projekt von Flüchtlingen aus dem Lager Blankenburg bei Oldenburg. Sie verarbeiten in ihrer Musik und ihren Texten Erfahrungen mit der tristen Realität des Lagerlebens und der Unsicherheit ihrer Existenz, die täglich von Abschiebung bedroht ist.
Das Abschiebegefängnis spielt auch eine Rolle bei den aktuellen Massenabschiebungen von Roma in das Kosovo. Inhaftiert werden hier Menschen, um ihre Abschiebung aus Deutschland sicherzustellen. „Die Abgeschobenen stehen im Kosovo buchstäblich vor dem Nichts“, sagt Sandro Azzellini, Sprecher des Demonstrationsbündnisses. „Viele haben ihre sogenannte Heimat noch nie im Leben gesehen und sind vor Ort von Obdachlosigkeit und Armut bedroht.“
Zeitgleich mit der Demonstration in Büren wird noch an anderen Orten in Deutschland gegen die Flüchtlingspolitik protestiert: In Ingelheim bei Mainz wird um 16:00 Uhr gegen das dortige Abschiebegefängnis demonstriert. Und in Würzburg startet am gleichen Tag ein Protestmarsch von Flüchtlingen nach Berlin, die damit auf ihre unsichere Lebenssituation aufmerksam machen wollen. Dieser Protestzug wird voraussichtlich am 20. September an der JVA in Büren Station machen. Das Demonstrationsbündnis erklärt sich in seiner Presseerklärung solidarisch mit diesen Protesten.

Wer an der Demonstration teilnehmen möchte kann den bereitgestellten Shuttle-Bus nutzen. Der Bus bringt alle Teilnehmer vom Hauptbahnhof in Paderborn nach Büren und im Anschluss an die Demonstration wieder zurück. Abfahrt ist 11.00 Uhr.

Weitere Information finden Sie unter http://schlussdamit.blogsport.de/