Unfaßbar – Eiskalte Abschiebung – die Zweite!
Sammelabschiebung nach Serbien, Belgrad
Di. 14.02. 2012 ab Düsseldorf-Flughafen
PROTEST:
Düsseldorf Flughafen 14.2.2012
8:00 h Gate „F“ zwischen Feuerwehr und Tor 36 (gegenüber Parkhaus 7)
Solidarität mit den Flüchtlingen
10:00h Terminal B, Abflughalle
Lautstarke Demonstration – Die eiskalte Ruhe brechen!
Aktualisierung:
Flug ist wieder von FRONTEX koordiniert, Auftraggeberin ist die
Bundespolizei Koblenz.
Gebucht allein aus NRW ca. 80 Personen, darunter ca. 70 Roma und mehr als
25 Kinder und Jugendliche die zusammen mit ihren Familien abgeschoben
werden sollen – Buchungen schwanken aber noch.
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Unfaßbar!
Kaum ist die erste Sammelabschiebung abgeschlossen steht auch schon die nächste an – im tiefsten Winter!
Während in Serbien aufgrund des Wetters der Ausnhamezustand ausgerufen wird, Schulen geschlossen bleiben und weite Teile des Landes durch Schnee und Eis von der Außenwelt abgeschlossen sind beschließen deutsche Behörden die „ordnungsgemäße Rückführung“ d.h. die brutale Abschiebung von Menschen nach Serbien!
Betroffen sind vor allem Roma, aber auch Serben/_innen und andere Menschen, denen ein Aufenthaltsrecht in der BRD verweigert wird, ungeachtet der persönlichen, familiären Situation, ungeachtet davon, dass viele der Abzuschiebenden ihr angebliches „Herkunftsland“ nur aus Erzählungen der Eltern kennen.
Für Serbien besteht KEIN Wintererlaß wie für den Kosovo, d.h. Roma und andere Minderheiten, Familien mit kleinen Kindern, Minderjährige dürfen abgeschoben werden.
Dabei ist die Situation in Serbien um kein Deut besser als im Kosovo.
Wir wissen auch von einer schwer kranken, älteren Frau, die zur Zeit in Abschiebehaft in Büren sitzt. Sie soll kommende Woche mit nach Belgrad geflogen werden, wo es niemanden gibt der sie unterstützt, denn ihre gesamte Familie ist hier! Und das bei zweistelligen Minusgraden und tiefverschneiten Landschaften im Ausnahmezustand!
Staatlichen Rassismus stoppen!
Kommt zum Flughafen! Macht Aktionen in euren Städten!
Stopp aller Abschiebungen – sofort!
Wir werden geben keine Ruhe geben:
Düsseldorf Flughafen 14.2.2012
8:00 h Gate „F“ zwischen Feuerwehr und Tor 36 (gegenüber Parkhaus 7)
http://parken.duesseldorf-international.de/Parken-Flashkarte.42.0.html?&no_cache=1
Die Abzuschiebenden werden von den Ausländerbehörden in Kleinbussen zum Gate
und ins Gebäude bebracht.
Kommt auch diesmal wieder zahlreich! Solidarität zeigen! Sand ins Getriebe
der Abschiebemaschine – Öffentlichkeit herstellen!
10:00h Terminal B, Abflughalle – lautstarke Demonstration
Die eiskalte Ruhe brechen!
Die Sterilität des Flughafengebäudes, weithin sichtbare Werbung von Air
Berlin und anderen Profiteuren der Abschiebemaschine, sie sollen Urlaub,
eine offene Welt und Entspannung verheißen. Entlarven wir die eiskalte
Fassade der brutalen Abschiebemaschine. Sie wollen es still und heimlich,
unter Ausschluss der Öffentlichkeit – wir vermiesen es ihnen und werden laut
sagen, was hier am Flughafen geschieht!
Letzte Woche waren wir viele, wir werden wiederkommen, wir werden laut sein.
Kommt zahlreich und tragt eure Empörung ins Flughafengebäude!
Bringt Transparente, Flugblätter, Tröten, Trommeln, Pfeifen, malt Schilder, Sprechblasen, Aktions-Theater, habt spontane und kreative Ideen. Kommt in Kleingruppen oder gemeinsam oder einfach nur so. Kommt in die Abflughalle B oder an anderen Stellen der Halle. Wir sind viele, wir sind empört und wir können laut sein!
Gegen den rassistischen und kapitalistischen Normalzustand!
Stopp aller Abschiebungen sofort!
No border – no nations!
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ZUR SITUATION IN SERBIEN
Auch in Serbien werden Roma verfolgt und sind rassistischen Übergriffen ausgesetzt. Auch in Serbien leben sie am Rande der Städte in slumähnlichen Barackensiedlungen.
Siehe z.B. Bericht Flüchtlingsrat Niedersachsen.
(http://www.nds-fluerat.org/projekte/roma-projekt/situation-der-roma-in-serbien/)
Aber auch für alle anderen Betroffenen ist die Situation einer Abschiebung gerade im Winter und bei eisigen Temperaturen traumatisierend und durch nichts zu rechtfertigen!
Abschiebebehörden kommen meist überfallartig und um 4 Uhr nachts, reißen die Menschen aus den Schlaf und erklären ihnen, dass sie von nun an kein Aufenthaltsrecht in Deutschland mehr besitzten! Eine halbe Stunde, um ein ganzes Leben zu zerstören, eine halbe Stunde um das nötigste zusammenzupacken, eine halbe Stunde um sich von Mitschüler_innen, Nachbar_innen, Freund_innen und dem gesamten sozialen Umfeld für immer zu verabschieden! Eine halbe Stunde Behördenwillkür, die das Leben von Menschen und ganzer Familien zerstört.
In Serbien erwartet sie häufig nichts, wer keine Verwandten mehr hat sitzt auf der Straße, d.h. jetzt im Schnee! Und wenn die hiesigen Behörden Unterkünfte versprechen, so hat die Erfahrung gezeigt, dass diese nur für wenige Tage gelten, und schon nach kurzer sind die Betroffenen wieder obdachlos. Staatlich gewollt – dem eisigen Winter ausgesetzt.
Profiteure und Verantwortliche
Es gibt Verantwortliche, Innenministerien beschließen, Ausländerbehörden üben ihre willkürliche Macht aus, zentrale Ausländerbehörden koordinieren, Flughafenbetreiber stellen Charterslots (Abflugzeiten) zur Verfügung, Airlines wie der Urlaubs-Billig-Flieger Air Berlin stellen bereitwillig ihre Flugzeuge zur Verfügung – und verdienen daran!
Sprecht sie an, schreibt E-Mails, Faxe, fragt nach, nervt, macht deutlich was ihr von Abschiebungen haltet!
Doch es gibt auch Solidarität. In der Vergangenheit und bei Einzelabschiebungen wurden Abschiebungen durch die Pilot_innen und das Bordpersonal gestoppt. Auch wenn nach Auskunft eines_r Angestellten Air Berlin von oben ihren Mitarbeiter_innen angeordnet hatte, keine Flugblätter von uns anzunehmen, so haben einzelne das doch getan, heimlich und gegen den Willen ihrer Chefs!
Laßt uns zusammentun und gemeinsam gegen Abschiebungen handeln!
Gegen den rassistischen und kapitalistischen Normalzustand!
Stopp aller Abschiebungen sofort!
Kein Mensch ist illegal!
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Kontakt zur Vernetzung gegen Abschiebung Flughafen Düsseldorf:
abschiebestop (at) riseup (punkt) net
Alarmliste: http://abschiebestop.blogsport.de/alarmliste/
oder leere Mail mit Betreff „newsletter“ an obige Adresse