Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der ›Sarrazindebatte‹
Buchvorstellung und Diskussion mit Regina Wamper und Sebastian Friedrich
Das mediale Ereignis der »Sarrazindebatte« führte zu einer breiten gesellschaftlichen Verschiebung nach rechts, enttabuisierte rassistisches Denken und verband in besonderer Weise Rassismus mit Elite- und Nützlichkeitsdenken. Dieses komplexe Ereignis wird
in dem Ende August 2011 erschienenen Sammelband „Rassismus in der Leistungsgesellschaft“ in 15 Beiträgen mit unterschiedlichen theoretischen
Perspektiven kritisch analysiert. Der Sammelband gibt Anstöße für den Alltag, die politische Praxis und die kritische wissenschaftliche Auseinandersetzung.
Die Veranstaltung richtet sich nicht (nur) an akademisches Fachpublikum, sondern soll insbesondere Interessierte aus der Praxis und dem Bildungsbereich als Anregung dienen. Nach der Vorstellung des Buchs kann
gemeinsam über das Vorgestellte und Handlungsmöglichkeiten diskutiert werden.
Zunächst werden die dominanten Topoi der „Sarrazindebatte“ dargestellt, die die Verschränkung des Ökonomiediskurses mit dem Einwanderungsdiskurs zuspitzten. Nach einem kurzen Überblick der Beiträge widmet sich Regina Wamper der Figur der Meinungsfreiheit. Sie empfiehlt sich nicht auf die strategische Figur einzulassen, und stattdessen die Aussagen und deren Kontexte, die Positionen der Sprecher_innen in Herrschaftsverhältnissen und die Machtwirkungen zu untersuchen.
Mi, 26.10.11 im AZ Mülheim (Auerstr. 51, 45468 MH/Ruhr) ab 20 Uhr.
Diese Veranstaltung steht in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.
Infos: http://antiramh.blogsport.de/