mit Anne Allex und Andrea Behrendt
Veranstaltungsort:
AJZ Bielefeld
Heeper Straße 132
33607 Bielefeld
www.ajz-bielefeld.de
Kontinuitäten und Brüche sozialer Ausgrenzung: Film und Lesung über die weitgehend „vergessene“ Gruppe der so genannten Asozialen.
Als Opfer des deutschen Faschismus wurden sie zu keiner Zeit anerkannt, sondern weiter verfolgt und diskriminiert. Gezeigt wird der Film „arbeitsscheu – abnormal – asozial“ von Andrea Behrendt, der die Geschichte des damals größten Arbeitshauses in Berlin dokumentiert und die Geschichte der so genannten Asozialen thematisiert.
Zwischen 1933 und 1945 wurden Menschen auf Grund von Vermutungen, Verdacht und Denunziation als „asozial“ abgestempelt. Sie wurden zunächst in Arbeitshäuser verbracht, später unter der Bezeichnung „Asoziale“ in Konzentrationslager oder auch Heil -und Pflegestätten deportiert, mit Zwangsarbeit gequält beuiehungsweise umgebracht, wie in dem Buch „ausgesteuert – ausgegrenzt … angeblich asozial“, herausgegeben von Anne Allex und Dietrich Kalkan, gezeigt wird.
Da diese Verbrechen bis heute keine hinreichende Aufarbeitung fanden, greift die Zuschreibung „Asozialität“ als Kategorie sozialer Ausgrenzung bis heute. In der politischen Auseinandersetzung und dem voranschreitenden Sozialkahlschlag gewinnt das Stigma „asozial“ parallel zu gesellschaftlichen Ausgrenzungsmechanismen wieder an Bedeutung.
Aspekte des weitgefächerten Themas betreffen Bettler und Wanderer, FürsorgeempfängerInnen, Mädchen und junge Frauen, Jugendliche, Homosexuelle, SexarbeiterInnen, Unangepasste, Mißliebige und Widerständige und Begriffe wie „Aktion „Arbeitsscheu Reich““, „Sexzwangsarbeit in Lagerbordellen“, „Justizaktion gegen Sicherheitsverwahrte“.
Eine Veranstaltung mit Anne Allex (Herausgeberin des Buches) und der Filmemacherin Andrea Behrendt.