Bereits vergangenen Freitag haben Polizeieinheiten das autonome Kulturzentrum „Alte Pauline“ in Detmold gestürmt, mehrere Menschen festgenommen und die Boxen einer Musikanlage zerstört. Anlass war laute Musik – in unmittelbarer Nähe zur Trauerfeier der Bundeswehr in der Heilig-Kreuz-Kirche für einen gefallenen Soldaten in Afghanistan. Anwesend waren u.a. der amtierende Bundesminister der Verteidigung Thomas de Maizière und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker.
Beim Beginn der Trauerfeier war die Musik allerdings längst abgeschaltet. Die Polizei war jedoch offenbar der Ansicht, dass von der Alten Pauline eine Gefahr ausgehe, u.a. weil vor dem Spektakel bereits Bundeswehr-kritische Transparente aufgehängt worden waren.
In ihrer Stellungnahme schreiben die Aktivist*innen der Pauline:
Wir wollen betonen: Wir finden es auch nicht lustig wenn Menschen sterben. Im Gegenteil, wir finden es zum kotzen. Aber deutsche Soldaten sind nicht nur Opfer, sondern Täter.
Wir finden es erbärmlich, dass Menschen in den Tod geschickt werden um die Interessen einer herrschenden Elite zu verteidigen. Die Bundeswehr ist nicht in Afghanistan um „unsere Freiheit“ und Menschenrechte zu verteidigen, sonst wäre sie auch woanders. (…)
Abgesehen davon, dass das Vorgehen seitens der Repressionsorgane juristisch sehr strittig sein dürfte, sehen wir es als unser gutes Recht gegen einen Heldenkult zu protestieren, welcher immer wieder auch “zivile“ Opfer zu verantworten hat.
Die Bürengruppe Paderborn solidarisiert sich mit der Alten Pauline. Bundeswehr wegtreten! Feuer und Flamme der Repression!