Am Karfreitag dem 22.04.11 soll in Bielefeld am Rathaus auf dem Platz, auf der Straße und drum herum eine Reclaim The Streets Party stattfinden. Denn es liegt an uns zu entscheiden, wann und wo wir feiern wollen und öffentliche Räume zu solchen umzustrukturieren, die für alle da sind und nicht nur für die, welche sich im kapitalistischen Fahrwasser treiben lassen und sich als „nützlich“ für die Aufrechterhaltung eines Staates erweisen, den wir in seiner bestehenden Form definitiv ablehnen. Die Straße gehört uns allen, auch denen die aus der Sichtweise des Staates und dem Großteil einer verblendeten Gesellschaft angeblich nicht das öffentlich geprägte Bild des ordentlichen, arbeitenden und anpassungsfähigen Menschen widerspiegeln. Einem Staat in dem Ausgrenzung, Selektion und Repression anhand von Merkmalen wie Hautfarbe, Geschlecht, Kleidung, finanziellem Status oder sogenannten Behinderungen tagtäglich stattfinden und immer wieder aufs neue reproduziert werden, kann schlussfolgernd nur der Kampf angesagt werden.
Dieses restriktive Vorgehen des Staates und seiner Kontrollorgane lässt sich auf vielen verschiedenen Ebenen alltäglich beobachten: So finden willkürliche und oft schikanierende Personenkontrollen statt, von denen besonders häufig Migrant_innen, Obdachlose oder andere Menschen, die beschuldigt werden das öffentliche Bild zu stören, betroffen sind. Solche Handlungen geschehen oft im Kontext eines vor sich hin schwelenden Rassismus oder einer herbeifantasierten Bedrohungslage. Die Sicherheit der Bevölkerung soll zudem durch ein immer weiter ausgebautes Netzwerk an Überwachungskameras, Bullen und privaten Sicherheitsdiensten gewährleistet werden. Die Stadt und die damit verbundenen öffentlichen Räume sind also nur für die, die arbeiten und konsumieren, der Rest wird vertrieben und bleibt außen vor.
Doch leider findet sich derart ausgrenzendes Verhalten auch in diversen angeblich alternativen Clubs in der Stadt. Mit selektiven Einlasskontrollen, Leibesvisitationen und enormen Preisen werden unerwünschte Gäste im vor hinein aussortiert. Hierdurch nimmt der Ausverkauf von Subkultur seinen Lauf und ein weiter Schritt Richtung Mainstream und angepasster Konsumgesellschaft wird vollzogen.
Ein zusätzlicher Anlass, besonders am Karfreitag auf die Straßen zu gehen, liegt auch an den Sanktionsmaßnahmen die gegen das AJZ Bielefeld seitens der Stadt unternommen wurden, als dort vor drei Jahren eine Party stattfand. Wenn ihr uns die Räume zum Feiern nehmt, suchen wir uns Alternativen und die sind vor eurer Tür, am Rathaus und drumherum.
Wir werden die Straßen und Plätze der Stadt zurückerobern, sowie Freiräume für Alle schaffen, die keinen Bock mehr haben die ständigen repressiven Maßnahmen des Staates zu akzeptieren. Wir feiern wo und wann wir wollen!
Doch über diesen Tag hinaus kann es auch weiterhin in Bezug auf den derzeit existierenden Staat nur eine Antwort geben: Er muss mit unseren kreativen Ideen, mit all unserer Leidenschaft und Wut auf allen Ebenen bekämpft werden.
Die Stadt gehört allen – RECLAIM THE STREETS!!!
Für mehr Freiräume und selbstbestimmtes Leben!!!
Staatlicher Repression und Ausgrenzung den Kampf ansagen!!!
Für die soziale Revolution!!!
http://autonomeantifabielefeld.wordpress.com/2011/03/29/reclaim-the-streets/