Schon wieder Selbstmord in Abschiebehaft

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UPDATE 7.7.2010: Demonstration in Hannover: Wir trauern um Slawik – Abschiebehaft gehört abgeschafft! Aufruf

Am Freitag, 2. Juli 2010 erhängte sich der 58-jährige Slawik K. in der Justizvoll- zugsanstalt (JVA) Langenhagen bei Hannover. Dies ist in diesem Jahr der bereits dritte bekannt gewordene Selbstmord in Abschiebehaft allein in Deutschland. Für viele Menschen ist dies die letzte Möglichkeit des Widerstandes gegen ihre Deportation.

Medienberichten zufolge wurde Slawik K. am späten Abend des 2. Juli von Wachebeamten tot in seiner Zelle gefunden. Ein Sprecher des niedersächsischen Justizministeriums gab am Montag, 5. Juli, an, dass sich der Mann mit dem Kabel eines Wasserkochers am Fensterkreuz erhängt habe. Bei der Aufnahme des Gefangenen in die Abschiebehaft hätte es keine Hinweise auf Selbstmordgefahr gegeben.

Dem 58-Jährige Mann, der um Asyl ansuchte, drohte nach elf Jahren Aufenthalt in Deutschland die Abschiebung nach Armenien. Seiner Frau droht ebenfalls die Abschiebung nach Armenien, sein Sohn verfügt laut Medienberichten über einen Aufenthaltstitel in Deutschland.

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Artikel in der Neuen Osnabrücker Zeitung

UPDATE 07.07.10: Auch die taz hat gestern über der Fall berichtet. So ändere der Selbstmortd nichts an der Ausreisepflicht der Ehefrau: Keine Gnade für die Witwe