Wir dokumentieren eine Pressemitteilung der Flüchtlingshilfe Lippe e.V.
Kirchenasyl in Detmold erfolgreich beendet
Detmold: Das Kirchenasyl in der ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold-Ost ist ist nach knapp vier Wochen erfolgreich zu Ende gegangen. Am Dienstag, dem 1. Juni stellte das Ausländeramt der Stadt Detmold Frau I. eine Aufenthaltsgestattung aus. Die aus Tschetschenien stammende Frau kann nun in Ruhe von Detmold aus ihr Asylverfahren verfolgen, für das seit dem 31.5. nunmehr die Bundesrepublik Deutschland zuständig ist.
Die inzwischen 36-jährige Frau stammt aus Tschetschenien. Nach einer zweijährigen Odyssee durch Europa sollte sie am 6. Mai aus einem Krankenhaus heraus in Abschiebehaft genommen und dann nach Polen abgeschoben werden. Die Angst vor einer möglichen Abschiebung hatte Frau I. schon monatelang krank gemacht. Zuvor war sie durch eine erste Abschiebehaft in Polen nach schlimmen Erfahrungen im Bürgerkriegsland Tschetschenien erneut traumatisiert worden.
Am Tag des Haftprüfungstermins am 6. Mai gewährte die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Detmold-Ost Frau I. Kirchenasyl.
Danach bestand für kurze Zeit sogar zu befürchten, dass dieses von offizieller Seite gebrochen werden könnte. Doch dieses konnte auch durch Intervention des Petitionsausschusses des Landtages verhindert werden.
„Während der vier Wochen Kirchenasyl haben sich mehr als 40 Personen im Unterstützerkreis engagiert“, freut sich Pastor Bökemeier, Pfarrer der Gemeinde und Flüchtlingsbeauftragter der Lippischen Landeskirche. „Ein ganz großer Dank gilt diesen vielen Menschen, die das Kirchenasyl erst ermöglicht haben und unserem Gast auch immer wieder Hoffnung geben konnten.“ So war z.B. rund um die Uhr jemand als Ansprechpartner vor Ort, Einkäufe und alles Weitere wurden organisiert.
Am 31.5. Mai war schließlich die Frist abgelaufen, innerhalb derer die Überstellung nach Polen hätte stattfinden müssen. Nun ist die Bundesrepublik Deutschland für das weitere Asylverfahren zuständig. Bökemeier: „Wir haben gute Hoffnung, dass Frau I. am Ende dieses Verfahrens endlich sicher in Deutschland bleiben kann.“