Paderborn: Dokumentationsfilme zu Abschiebung

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Filmpremiere von zwei Dokumentationen zum Thema Abschiebung

im CINEPLEX, Paderborn
EINTRITT FREI

Kostenlose Einblicke hinter Gittern
Paderborn. Die Thematik ist schwierig. Unangenehm und doch Teil unseres Alltags. Gemeint ist das Thema Abschiebung. Abschiebung in das gefährdende Hemimatland.

Abschiebung in eine unbekannte Heimat, die weit entfernt Teil des Lebens ist. Am 18. April werden um 17.30 Uhr die neuen Dokumentation „Wohin mit mir“ und „Nur geduldet“ zum Thema Abschiebung im Paderborner Cineplex Paderborn uraufgeführt. Der Eintritt in die Veranstaltung ist frei. Nach der Premiere gibt es eine Publikumsdiskussion im Kino. Der Film wurde produziert vom Medienprojekt Wuppertal.

Die Filme wurden produziert vom Medienprojekt Wuppertal in Kooperation mit dem Verein „Hilfe für Menschen in Abschiebung Büren e.V.“. Das Projekt wurde unterstützt durch die Evangelische Stiftung „Protestantismus, Bildung und Kultur“ im Rahmen der Schattenkultur, eines Projektes der Europäischen Kulturhauptstadt 2010.

Seit den Verschärfungen der Asylgesetzgebung Mitte der 90er Jahre schaffen es immer weniger Flüchtlinge, in Deutschland eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis zu erhalten. Einige Flüchtlinge versuchen ohne Aufenthaltserlaubnis als „Illegale“ in Deutschland zu bleiben, die meisten anderen werden abgeschoben. Wer sind diese Menschen? Warum kommen sie nach Deutschland? Wie leben sie hier und warum werden sie abgeschoben? Wie geht es ihnen nach der Abschiebung? Die Videodokumentationen portraitieren das Leben von Flüchtlingen in Abschiebehaft und die Situation eines Flüchtlings nach der Abschiebung. Ab der Filmpremiere kann der Film auf DVD über die Homepage des Medienprojektes Wuppertal bestellt werden.

Grössere Gruppen, die zur Filmpremiere kommen möchten, sollten sich dringend vorher anmelden. Weitere Infos: www.cineplex.de/paderborn oder 05251 – 290600.

Die Filme

Wohin mit mir
Eine Videodokumentation über drei Insassen in der Abschiebehaftanstalt Büren

In Büren befindet sich die größte Abschiebehaftanstalt von Nordrhein-Westfalen. Hier warten bis zu 500 Abschiebehäftlinge auf den Tag ihrer Abschiebung, manche nur wenige Wochen, viele aber auch mehrere Monate. Häufig besteht ihr einziges „Verbrechen“ im „illegalen“ Aufenthalt in Deutschland. Sie wissen nicht, wie lange sie noch in Abschiebehaft bleiben und haben keine Vorstellung, wie es in dem Land sein wird, in das sie abgeschoben werden, da sie hier in Deutschland geboren wurden oder bereits viele Jahre in Deutschland gelebt haben. Der Film begleitet Mohammad aus der Türkei, Sadat aus Kroatien und Aickey aus dem Kongo in ihrem Alltag in der JVA. Sie berichten über ihren Alltag in der Abschiebehaft, ihre Lebensgeschichte, über Fluchtgründe und mögliche Perspektiven. Trotz ihrer sehr unterschiedlichen Geschichten stellt sich für alle die gleiche Frage: „Warum muss ich Deutschland verlassen?“.
45 Min.

Nur geduldet
Das Portrait eines in Deutschland aufgewachsenen Jugendlichen, der nach Marokko abgeschoben wurde

Abdelilah Rahmani ist in Deutschland aufgewachsen und hat hier die Schule besucht. Da er als Marokkaner ohne politische Verfolgung keine Aufenthaltserlaubnis erhielt, wurde er 2008 nach Marokko abgeschoben. Die Videodokumentation berichtet über seine Abschiebung, seine Situation in Marokko und die Schwierigkeiten, sich dort eine Zukunft aufzubauen – immer mit dem Gedanken im Kopf: Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit, wieder nach Deutschland zurück zu kommen!
26 Min.