Rassistische Unruhen in Süditalien

Print Friendly, PDF & Email

Im Verlauf der letzten Woche ist es in der süditalienischen Stadt Rosarno zu rassistischen Ausschreitungen gegenüber illegalisierten Arbeitsmigrant*innen gekommen.

Auslöser war eine Demonstration von hunderten Einwanderern, die überwiegend illegal als Saisonarbeiter in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Die Einwanderer protestierten gegen gewaltsame Übergriffe, nachdem einige von ihnen von Unbekannten mit einem Luftgewehr beschossen worden waren. Die Demonstranten steckten Autos in Brand, schlugen Schaufenster ein und lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Aufgebrachte Anwohner wollten sich dafür am Freitag offenbar rächen und attackierten die Einwanderer mit Schrotflinten und Eisenstangen. Sie fuhren mehrere Afrikaner absichtlich mit ihren Autos an, errichteten Barrikaden und besetzten das Rathaus. Erst am Samstag kehrte vorübergehend wieder Ruhe ein.

Hintergrund der Proteste und Auseinandersetzungen sind die unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen der Einwanderer, die zu Hungerlöhnen schuften und wie Tiere in Baracken und Fabrikhallen leben müssen.

Hintergrundartikel in der Frankfurter Rundschau vom 08.01.2010

Bericht der schweizer Tagesschau vom 09.01.2010

Bericht bei indymedia (mit vielen weiteren Verweisen in den Kommentaren, u.a. der Hinweis auf eine Studie der Ärzte ohne Grenzen zu den Lebensbedingungen der Tagelöhner (en))

UPDATE: Bei Sulla Via gibts weitere Links zu Berichten und Videos über die Lebensbedingungen in Italien…