ES BRENNT SCHON LANGE. DIE LAGE AUF LESBOS UND IHRE POLITISCHEN URSACHE. EIN ERFAHRUNGSBERICHT AUS DER PERSPEKTIVE VON AKTIVIST*INNEN
Am Montag, 21.12., findet um 19:00 Uhr ein Online-Vortrag von der Zeit auf Lesbos nach dem Brand berichtet, die VA ist von der Antira AG Bielefeld organisiert.
Zoom-Webinar:
https://uni-bielefeld.zoom.us/j/96836302923?pwd=TXJJNDUzcmVmR2ZmQlRaMU9rT2s4UT09
Als in der Nacht vom 8. auf den 9. September das Lager Moria brannte, war das mediale Interesse groß. Und auch zahlreiche Politiker*innen heuchelten ihre Anteilnahme. Kurze Zeit später gerieten die Geschehnisse an Europas Außengrenze schon wieder in Vergessenheit und das europäische Grenzregime zeigt sich in all seiner Grausamkeit.
Die Situation auf Lesbos ist nach wie vor schrecklich. Sie ist geprägt von Gewalt und Abschottung. Noch im September verabschiedete die EU einen neuen Migrationspakt ganz im Sinne der Festung Europa. Und statt die Menschen zu evakuieren wurde ein neues Camp, ein Moria 2.0, gebaut. Es fehlt dort an medizinischer Versorgung, Infrastruktur, Nahrung, Sanitäranlagen und vielem mehr. Das solidarische Camp Pikpa dagegen wurde geräumt und Polizeigewalt ist Alltag vieler Geflüchteter.
Auch in der Ägäis, der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei, kommt es immer wieder mit Push- und Pullbacks zur gewaltvollen Abdrängung von Booten mit Geflüchteten. Nicht selten endet dies tödlich. NGOs wie die Mare Liberum, die darauf aufmerksam machen, werden systematisch verfolgt und kriminalisiert. Ebenso wie alle mit Geflüchteten solidarischen Menschen auf Lesbos.
Repressionen, Rassismus und Ausgrenzung sind auf Lesbos allgegenwärtig. Trotz des rechten und repressiven Klimas gibt es auf der Insel Widerstandsformen, wie die Selbstorganisation Geflüchteter oder Solidaritätszusammenhänge aus aktivistischen Geflüchteten und Supporter*innen, die sich der Festung Europa entschlossen entgegenstellen. .
Unsere drei Referentinnen waren von September bis November auf Lesbos. Sie werden von ihren Erfahrungen und Beobachtungen berichten. Sie berichten von dem Feuer Morias, erzählen vom neuen Camp, Europas repressiver und tötender Grenzschutzpolitik und von solidarischen Strukturen, die sich dem entgegenstellen.