11/09/13 Duisburg: Demonstration gegen Rassismus

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Datum: 9.11.2013 um 12:00 Uhr
Ort: Duisburg-Hamborn

Infos: http://9nov.blogsport.de/

Am 09. No­vem­ber auf die Stra­ße gegen Ras­sis­mus, An­ti­ro­mais­mus und PRO NRW!
Zu­sam­men, ent­schlos­sen und so­li­da­risch!

Aus­ge­rech­net am 9. No­vem­ber, dem 75. Jah­res­tag der Reichs­po­grom­nacht, wäh­rend der in Deutsch­land 1938 weit mehr als 1.​300 Jü­dIn­nen er­mor­det und Syn­ago­gen an­ge­zün­det wur­den, will die ex­trem rech­te Split­ter­par­tei PRO NRW gleich zwei Kund­ge­bun­gen in Du­is­burg ab­hal­ten. So­wohl in Neu­mühl als auch in Rhein­hau­sen will PRO NRW ihre rech­te Pro­pa­gan­da ver­brei­ten und wei­ter­hin ver­su­chen, die ras­sis­ti­sche Stim­mung in Tei­len der Be­völ­ke­rung zu nut­zen, um sich als bür­ger­na­he, de­mo­kra­ti­sche „Be­we­gung“ zu in­sze­nie­ren.

Ras­sis­mus be­kämp­fen – So­li­da­ri­tät mit allen Flücht­lin­gen!
Schon am ers­ten Tag, als in der Öf­fent­lich­keit be­kannt wurde, dass aus dem ehe­ma­li­gen St. Bar­ba­ra-​Kran­ken­haus eine Flücht­lings­un­ter­kunft wer­den könn­te, mach­te sich in Du­is­burg-​Neu­mühl eine be­un­ru­hi­gen­de Stim­mung breit. Diese fand ihren bis­he­ri­gen Hö­he­punkt bei der letz­ten PRO NRW Kund­ge­bung in Neu­mühl am 05.​10.: Etwa 200 An­woh­ne­rIn­nen ju­bel­ten den ras­sis­ti­schen Pa­ro­len der Rech­ten zu, wäh­rend sie gleich­zei­tig den an­ti­ras­sis­ti­schen Pro­test aus­pfif­fen und be­droh­ten. Am Ende der Kund­ge­bung kam es schließ­lich zu einer kör­per­li­chen At­ta­cke gegen mi­gran­ti­sche Teil­neh­me­rIn­nen der Ge­gen­pro­tes­te, wobei eine An­ti­ras­sis­tin ver­letzt wurde. Emo­tio­nal auf­ge­la­den und in wei­ten Tei­len ras­sis­tisch, er­in­nern diese Zu­stän­de stark an die De­bat­te An­fang der 1990er Jahre, wel­che da­mals eine Serie von Brand­an­schlä­gen auf Flücht­lings­hei­me und von Mi­gran­tIn­nen be­wohn­te Häu­ser in ganz Deutsch­land zur Folge hatte. Vor die­sem Hin­ter­grund fin­den wir es un­er­träg­lich, dass PRO NRW die Stim­mung wei­ter auf­hei­zen möch­te.
Wir sagen nein zur geis­ti­gen Brand­stif­tung und sagen ganz deut­lich: Asyl und Be­we­gungs­frei­heit sind Men­schen­recht. Las­sen wir nicht zu, dass PRO NRW auf dem Rü­cken von sy­ri­schen Bür­ger­kriegs­flücht­lin­gen ihre men­schen­ver­ach­ten­de Po­li­tik be­trei­ben will! Auf nach Du­is­burg-​Neu­mühl – Ge­mein­sam und ent­schlos­sen gegen PRO NRW!

Gegen An­ti­ro­mais­mus – So­zia­le und de­mo­kra­ti­sche Rech­te für alle!
Seit Mo­na­ten ist auch Du­is­burg-​Rhein­hau­sen Aus­tra­gungs­ort einer ras­sis­ti­schen Kam­pa­gne, in der Stadt­po­li­ti­ke­rIn­nen, Po­li­zei und Me­di­en den Ball den Ras­sis­tIn­nen und Neo­na­zis zu­ge­spielt haben, wel­che die­sen dan­kend auf­neh­men. Der Be­griff des „Pro­blem­hau­ses“, der von Ta­ges­zei­tun­gen und Po­li­tik für die Häu­ser „In den Pe­schen 3-5“ ver­wen­det wird, macht es bit­ter deut­lich: Nicht etwa die Ras­sis­tIn­nen, die gegen Men­schen aus Ru­mä­ni­en, Bul­ga­ri­en und an­de­ren Län­dern Stim­mung ma­chen und sogar ex­pli­zi­te Mord­dro­hun­gen aus­spre­chen wer­den als Pro­blem be­trach­tet, son­dern die Be­woh­ne­rIn­nen der Häu­ser selbst gel­ten als Ur­sa­che. Auch hier spitz­te sich die Stim­mung am 05.​10. zu, als An­woh­ne­rIn­nen selbst eine Kund­ge­bung gegen „Kri­mi­na­li­tät und Ver­mül­lung“ or­ga­ni­sier­ten, die sich nicht nur in den ras­sis­ti­schen Wort­bei­trä­gen klar gegen die Roma po­si­tio­nier­te. Kurze Zeit spä­ter ju­bel­ten die­sel­ben An­woh­ne­rIn­nen den ras­sis­ti­schen Phra­sen von PRO NRW zu und rich­te­ten ihre Wut gegen den an­ti­ras­sis­ti­schen Pro­test.
Nur drei Tage nach die­sen Ge­scheh­nis­sen kam es im Nach­bar­stadt­teil Du­is­burg-​Hom­berg zu einer Brand­stif­tung an einem vor­wie­gend von Roma be­wohn­tem Haus: 42 Män­ner, Frau­en und Kin­der ret­te­ten sich vor den Flam­men auf das Haus­dach und muss­ten zum Teil im Kran­ken­haus me­di­zi­nisch ver­sorgt wer­den. Die Er­mitt­lun­gen zum Ver­dacht auf vor­sätz­li­che Brand­stif­tung dau­ern bis heute an.
In dem an­ge­spann­ten Klima ist auch auf die Po­li­zei kein Ver­lass: Sie re­agier­te bis­her größ­ten­teils mit Un­tä­tig­keit, Ver­harm­lo­sung und man­geln­der In­for­ma­ti­ons­po­li­tik. Immer wie­der ver­such­te sie die Haus­be­woh­ne­rIn­nen „In den Pe­schen“ und deren Un­ter­stüt­ze­rIn­nen zu kri­mi­na­li­sie­ren. Damit muss end­lich Schluss sein: Schluss mit der Re­pres­si­on und Schluss mit den ras­sis­ti­schen Kon­trol­len und Schi­ka­nen, wel­che täg­lich vor dem Haus statt­fin­den!

Wir sagen: De­mo­kra­ti­sche und so­zia­le Rech­te müs­sen für alle gel­ten! So muss auch den Roma der Zu­gang zu an­ge­mes­se­nem Wohn­raum, Ar­beit und der exis­ten­zi­el­len Grund­ver­sor­gung er­mög­licht wer­den.

Es liegt an uns, PRO NRW wie schon so oft zu zei­gen, dass sie in Du­is­burg nicht will­kom­men sind: In der Ver­gan­gen­heit ver­such­ten sie immer wie­der gegen Mus­li­me und Mus­li­mas in Marx­loh zu het­zen, blie­ben je­doch durch star­ke an­ti­ras­sis­ti­sche Pro­tes­te er­folg­los! Kommt alle nach Neu­mühl und setzt ein Zei­chen mit uns auf der an­ti­ras­sis­ti­schen De­mons­tra­ti­on. Lasst uns er­neut ent­schlos­sen und so­li­da­risch auf die Stra­ße gehen und die PRO NRW Kund­ge­bun­gen ver­hin­dern! Bringt eure Freun­dIn­nen, Trans­pa­ren­te und Schil­der mit!

Gegen Ras­sis­mus, An­ti­ro­mais­mus und die geis­ti­gen Brand­stif­ter von PRO NRW!
Für das Recht auf Asyl und Be­we­gungs­frei­heit! So­zia­le und de­mo­kra­ti­sche Rech­te für alle!