Mobilisierung in Flüchtlingsunterkünften – JETZT! Kommt alle nach Berlin!

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Geh in die die nächste Flüchtlingsunterkunft in deiner Nähe und unterstütze den Protest der Geflüchteten!

Dies ist ein Aufruf an alle Menschen, die die unmenschlichen Lebensbedingungen, verursacht durch die deutsche Asylgesetzgebung, nicht länger akzeptieren und nicht weiter tatenlos mitansehen wollen, wie sie täglich Menschen ermorden. An jene, die um die Wichtigkeit selbstorganisierten Protestes gegen Isolation, Einschüchterung und Abschiebung für die davon Betroffenen wissen. Für all diejenigen, die am Ende nicht sagen werden: „Wir haben davon nichts gewusst.“ Warum gerade jetzt? Am 19. März 2012 begannen Geflüchtete in Würzburg eine neue Ära des Protestes gegen die für sie geltenden unmenschlichen Lebensbedingungen und das miserable Asylrecht in Deutschland. Nach dem Suizid eines Geflüchteten aufgrund dieser Umstände, verließen nach und nach in immer mehr Städten geflüchtete Menschen die Lager, denen sie zugeteilt waren, um in den Stadtzentren Protestzelte aufzubauen, von welchen aus sie mit ihren Forderungen in die Öffentlichkeit traten.

Ihre Hauptforderungen lauten:

• Abschaffung aller Flüchtlingslager in Deutschland!
• Abschaffung der Abschiebegesetze! – Abschiebung ist unmenschlich, tötet und dient nur den politischen und ökonomischen Interessen der Mächtigen
• Abschaffung der Residenzpflicht!

Der Protest verbreitete sich rasch; insgesamt gab es Protestcamps in 9 Städten, in vier Bundesländern. Seit dem 8. September nun, ziehen die Streikenden in zwei Routen von Würzburg nach Berlin, um den Protest dort, am zentralen Ort politischer Verantwortlichkeit für diese rassistischen und verbrecherischen Gesetzgebungen, gemeinsam fortzuführen. Gleichzeitig besuchen sie auf ihrem Weg so viele Flüchtlingslager wie möglich, um mit den Menschen über ihre Ohnmachts- und Isolationserfahrungen in Deutschland zu sprechen und sie zu ermutigen, den langen Weg mit ihnen zu gehen.

Aus einer Erklärung der streikenden Geflüchteten:
„Wir mobilisieren bundesweit um Isolation zu brechen, gegen Abschiebungen und Lager, für die Schließung aller Heime und für die Befreiung von der Knechtschaft der Residenzpflicht in ganz Deutschland. (…) JETZT ist die Zeit aufzustehen, weil wir nicht länger passiv Zeugen des Todes eines von uns sein möchten, denn die unmenschliche Behandlung der Asylbewerber in Deutschland kann jeden von uns in den Tod treiben. (…) Wir verlassen die festgesetzten Grenzen und die für uns gebauten Käfige, da wir glauben, dass das Konzept, in Asylbewerberheimen zu leben, ungerecht ist.
Wir überschreiten diese Grenzen, da wir glauben, dass diese Freiheit das kleinste Recht jedes Menschen ist, und wir werden uns gegen das Abschiebegesetz der Regierung widersetzen, denn diese Gesetze sind nur dazu da, der Regierung finanziell und politisch zu dienen. Es ist das Recht eines jeden Menschen, zu wählen, wo er lebt. Wir, stärker denn je und Schulter an Schulter, tun alles in unserer Macht stehende, um diesen Traum zu erreichen, und werden mit der Unterstützung anderer Asylsuchender in Berlin die Erfüllung unserer Rechte miterleben.“

Was du nun konkret tun kannst, um diesen Kampf der Geflüchteten zu unterstützen:

Am 6. Oktober werden sich alle Geflüchteten, die für die Abschaffung dieser menschenverachtenden Gesetze auf der Straße eintreten wollen, in Berlin versammeln. Da dies ein offener und von Flüchtlingen selbstorganisierter Protest ist, soll in Berlin gemeinsam entschieden werden, wie der weitere Kampf aussehen soll, bis alle Forderungen erreicht sind. Hierfür ist es zu allererst wichtig, dass möglichst viele Geflüchtete von diesem Protest erfahren! Die meisten Flüchtlingsunterkünfte sind isoliert und mit öffentlichen Verkehrmitteln schwer zu erreichen. Um diese Isolation zu brechen und den Protest zu unterstützen, brauchen die Protestierenden die Unterstützung all derjenigen, die sich verantwortlich fühlen und diese systematische Gewalt gegen Menschen nicht weiter stillschweigend akzeptieren möchten!

Handeln kannst du, indem du zur nächsten Flüchtlingsunterkunft in deiner Nähe gehst und die Aufrufe für Geflüchtete verteilst (https://refugeebusprotest.wordpress.com/2012/09/29/2-refugee-call-out-for-berlin-from-bustour/).
Wenn du Menschen kennst, die von den diskrimierenden Sondergesetzen betroffen sind, gib ihnen ebenfalls Flyer und erzähle ihnen von den Protesten in Berlin. Die Proteste in Berlin brauchen die Unterstützung möglichst vieler Aktivist_innen.
Mobilisiert also alle ab dem 06.10.2012 nach Berlin zu kommen. Wenn du mit oder für geflüchtete Menschen arbeitest, informiere sie! Sprich mit den Leuten über den Protest, wenn sie wollen und überlegt gemeinsam, wie sie nach Berlin kommen können. Gib ihnen die Nummern der Bushandys. Unter diesen Nummern kann bei Fragen angerufen werden (farsi, englisch, französisch, arabisch, deutsch sind kein Problem). Für rechtliche Unterstützung, z.B. bei Kontrollen bezüglich Residenzpflicht-Verletzungen ist gesorgt, sowohl für anwaltliche, als auch für finanzielle, denn dieses Gesetz übertreten die Streikenden ganz bewusst, weil sie diese Einschränkung ihrer Freiheit nicht akzeptieren.

Weitere Infos findest du hier:

refugeetentaction.net; refugeebusprotest.wordpress.com
Tel.Nr. 0152/13170953 | 0152/23608273 email:
refugeeresistanceworldwide[ätt]lavabit.com