Stukenbrok-Senne: Antifa-Workcamp 2012

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Informationen und Anmeldung unter: www.antifa-workcamp.de

Veranstaltungsort:

Neben dem
Sowjetischen Soldatenfriedhof
Lippstädter Weg
33758 Schloß Holte-Stukenbrock
Ortsteil: Stukenbrock-Senne

Programm:

1. Abendveranstaltungen:

– Einführungsveranstaltung auf dem Friedhof (Freitagabend)
– Antiziganismus
– NSU-Nazi-Terror und Verfassungsschutz

2. Workshops (Samstagmorgen):

– Abschiebepolitik gegen Roma
– Revolutionäre Frauen – Biografien und Stencils
– Türkischer Nationalismus: Graue Wölfe
– Freiheit für Mumia Abu-Jamal
– Tipps und Trix für Antifas

3. Zeitzeugengespräch mit dem Auschwitz-Überlebenden Sinto Hugo Höllenreiner

4. Sonstiges:

– Führung durch die Ausstellung zum Stalag 326
– Das traditionelle Fußballspiel (Gütersloh wird wie gewohnt verlieren … )
– Lagerfeuer
– natürlich die Gedenkveranstaltung selbst

Stalag 326 (VI/K) „Forrelkrug“

An der Bundesstraße 68 zwischen Bielefeld und Paderborn, in der Nähe der Gemeinde Stukenbrock, macht ein kleines Hinweisschild auf eine in der Senne befindliche „Kriegsgräberstätte“ aufmerksam. Es handelt sich jedoch nicht um „Kriegsgräber“ im eigentlichen Sinne, sondern um einen Friedhof, auf dem Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik ihre letzte Ruhe gefunden haben. Die Rede ist von dem ehemaligen Strafgefangenenlager Stalag 326 (VI/K) „Forrelkrug“, in dem circa 65.000, vorwiegend russische, Kriegsgefangene unter menschenverachtenden Bedingungen zu Tode gequält worden sind.

Zum Gedenken der Toten und aus den Lehren, die aus dem Nationalsozialismus und den Ablegern dieser Ideologie finden sich bereits seit über 35 Jahren Antifaschistinnen und Antifaschisten anlässlich des internationalen Kriegstages am 1. September auf dem Friedhof des Stalag ein.

Die Geschichte des Stalags in Stukenbrock-Senne ist Teil einer deutschen Verganenheit, deren „Entsorgung“ in Wissenschaft und öffentlicher Meinung der Bundesrebublik immer noch oder aufs neue versucht wird; jeder Einblick in die wirklichen Verhältnisse dieses Lagers lässt aber auf exemplarische Weise die menschenverachtende und menschenvernichtende Praxis des Nationalsozialismus erkennen.

Bereits seit vielen Jahren veranstaltet das „Antifaschistische Kreisplenum Gütersloh“ das Camp, welches ursprünglich von der SDAJ und Gewerkschaftsorganisationen auf Grund von Friedhofsschändungen in der Nacht zum Antikriegstag ins Leben gerufen worden ist. Mahnwachen folgten danach jedes Jahr in dieser Nacht auf dem Friedhof, woraus schließlich die Tradition des Camps entstanden ist.