In Zukunft auch Frauen in der JVA Büren

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Laut Zeitungsberichten steht der einzige Frauen-Abschiebeknast Deutschlands, die JVA Neuss, vor dem Aus. Zukünftig sollen die weiblichen Häftlinge ebenfalls in Büren untergebracht werden.

Der Abschiebeknast in Neuss war, ebenso wie der in Büren, 1993 im Zuge der faktischen Abschaffung des Asylrechts eingerichtet worden. Rund 80 Plätze standen zur Verfügung, zuletzt war die Anstalt jedoch nur mit durchschnittlich 18 Personen belegt. Der personelle Aufwand war daher zu hoch, weshalb nun der Umzug nach Büren ansteht.

Auch die JVA Büren ist längst nicht mehr mit so vielen Abschiebehäftlingen belegt wie zu Anfang. Standen hier bis zu 560 Plätze zur Verfügung, halten sich derzueit nur etwa 140 Häftlinge auf. Seit 2007 sind in einem getrennten Arreal innerhalb der Anstalt auch Strafgefangene untergebracht.

Ob sich die Situation für die Frauen nun verbessern oder verschlechtern wird, muss abgewartet werden. Die Besuchszeiten dürften in der JVA Büren besser sein als das in Neuss der Fall war, allerdings ist der Knast in Büren mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen. Wie die angekündigte Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle „Nadeschda“ aus Herford konkret aussehen wird, werden wir beobachten. Tatsache ist, dass die „Opfer von Zwangsprostitution“, wie es in dem Zeitungsbericht heißt, nicht nur eine gute Beratung brauchen, sondern in erster Linie ein Aufenthaltsrecht und die Entlassung in Freiheit.

Weg mit allen Abschiebeknästen!

Ungeachtet des Umzuges planen antirassistische Initiativen in Neuss die traditionelle Demonstration für den 03. Dezember 2011. Unter dem Motto „Der Knast geht, das System bleibt!“ wird ab 16:00 Uhr vor dem Hauptbahnhof gegen die alltägliche Abschiebepraxis und für Bewegungsfreiheit demonstriert.
Mehr Informationen: http://toaneuss.blogsport.de/