»Das wird man ja wohl noch sagen dürfen«
Veranstaltung mit Regina Wamper, Gabriel Kuhn und Sebastian Friedrich
im ROM e.V., Venloer Wall 17 (U-Bahn-Haltestelle Hans-Böckler-Platz)
Das mediale Ereignis der »Sarrazindebatte« führte zu einer breiten gesellschaftlichen Verschiebung nach rechts, enttabuisierte rassistisches Denken und verband in besonderer Weise Rassismus mit Elite- und Nützlichkeitsdenken. Dieses komplexe Ereignis wird in dem Ende August 2011 erscheinenden Sammelband „Rassismus in der Leistungsgesellschaft“ in 15 Beiträgen mit unterschiedlichen theoretischen Perspektiven kritisch analysiert. Der Sammelband gibt Anstöße für den Alltag, die politische Praxis und die kritische wissenschaftliche Auseinandersetzung.
Zunächst werden die dominanten Topoi der „Sarrazindebatte“ dargestellt, die die Verschränkung des Ökonomiediskurses mit dem Einwanderungsdiskurs zuspitzten. Nach einem kurzen Überblick der Beiträge widmet sich Regina Wamper der Figur der Meinungsfreiheit. Sie empfiehlt sich nicht auf die strategische Figur einzulassen, und stattdessen die Aussagen und deren Kontexte, die Positionen der Sprecher_innen in Herrschaftsverhältnissen und die Machtwirkungen zu untersuchen. Nach der Vorstellung des Buchs kann gemeinsam auch über Handlungsmöglichkeiten diskutiert werden.
Regina Wamper ist Mitarbeiterin des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Sie arbeitet diskursanalytisch zu den Themen extreme Rechte in Deutschland, Antisemitismus, völkische Kapitalismuskritik und Geschlechterkonstruktionen der extremen Rechten.
Gabriel Kuhn lebt als freier Autor und Übersetzer in Stockholm. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Anarchismus, autonome Politik und subkulturelle Zusammenhänge.
Sebastian Friedrich lebt in Berlin, ist Redakteur von kritisch-lesen.de, freier Mitarbeiter der Opferberatungsstelle ReachOut Berlin, Aktiv bei KOP (Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt), Mitglied des AK Rechts und der Diskurswerkstatt des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS) und aktiv im Netzwerk der edition assemblage in Münster.
Veranstalter: kein mensch ist illegal Köln zusammen mit ROM e.V., unterstützt von Öffentlichkeit gegen Gewalt Köln e.V., Tüday, Antifa-Ak Köln, Save Me Köln, AKKU (Antifaschistische Koordination Köln und Umland)