Auch jetzt noch, auch wenn das Medieninteresse in Europa deutlich abgenommen hat, sind viele Flüchtlinge aus Libyen unterwegs unter den prekärsten Bedingungen. Und während dem Besuch einer Delegation von noborder-Aktivisten im libysch-tunesischen Grenzgebiet spitzt sich die Lage zu:
Nachdem in der Nacht zum Sonntag (22. Mai) mindestens vier Eriträer bei einem Feuer ums Leben gekommen sind und am 23. Mai Hunderte Flüchtlinge vor den UNHCR-Büros am Rande der Zeltstadt demonstriert haben, scheint die Situation mittlerweile eskaliert zu sein: Durch Schüsse des tunesischen Militärs (ob mit scharfer Munition oder Tränengas, ist ungeklärt) sind dreißig Personen verletzt worden, davon einige schwer. Vorausgegangen war eine Blockade der Straße zwischen dem Camp und der sieben Kilometer entfernten libyschen Grenze. Zur Eskalation hat wohl auch der Umstand beigetragen, dass die Straße eine wichtige Verbindungsstraße ist und sich daher auch Teile der lokalen Bevölkerung gegen die Flüchtlinge gewandt haben.
Die Grenzen auf! Für eine freie Weiterreise der Flüchtlinge aus Libyen in ein Land ihrer Wahl!
Weitere Informationen, aktuelle Pressemitteilungen, Fotos und demnächst auch eine erste Videodokumentation unter: http://www.afrique-europe-interact.net/
Außerdem der Hinweis auf einen taz-Artikel von heute: Zwei Tote bei Unruhen in Auffanglager
Parallel dazu wurde der Aufruf zu einem transnationalem Treffen in Tunesien im September 2011 veröffentlicht, der eine Internsivierung der Zusammenarbeit transnationaler Initiativen bewirken soll.