Bielefeld: Ausstellung „Residenzpflicht – Invisible Borders“

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Ausstellungsort:

Universität
Universitätsstraße 25
Eingangshalle
33615 Bielefeld

www.uni-bielefeld.de

Ausstellungsdauer: Von Montag, 18. April bis Donnerstag, 5. Mai 2011, montags bis freitags von 08.00 bis 22.00 Uhr und samstags von 09.00 bis 16.00 Uhr.

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Universität Bielefeld präsentiert die Ausstellung „Residenzpflicht – Invisible Borders“ in der zentralen Halle der Universität. Die Ausstellung thematisiert die Produktion, die Wahrnehmung und die Überwindung von Grenzen im Alltag von in Deutschland lebenden Flüchtlingen.

Obwohl Flüchtlinge angesichts der Unterbringung in Deutschland keinesfalls residieren, sind sie doch einer „Residenzpflicht“ unterworfen. Als einziges Land in der Europäischen Union beschränkt Deutschland den Aufenthaltsbereich von Asylsuchenden auf den Zuständigkeitsbezirk der Ausländerbehörden.

Seit fast 30 Jahren dient diese Freiheitsbeschränkung der räumlichen Isolation von Asylsuchenden und Geduldeten. Zusätzlich werden die Flüchtlinge durch die Versorgung mit Nahrungsmitteln per Esspaket, Unterbringung in Sammelunterkünften, ein weitgehendes Arbeitsverbot und gesundheitliche Unterversorgung, kein Recht auf Sprachkurse usw. aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt.

Die Ausstellung „Residenzpflicht – Invisible Borders“ dokumentiert an Hand von Modellen, Foto- und Videoinstallationen, Hörstationen, Plänen, und Texten die dabei produzierte Geografie mehrfacher Einsperrung und Ausgrenzung und die durch sie verursachte Raumwahrnehmung, aber auch Strategien des Widerstands.

Die Ausstellung zeigt am Beispiel Berlin und Umgebung ausschnittsweise verschiedene Situationen, die für Flüchtlinge zum Alltag gehören. Darunter befindet sich zum Beispiel ein Zugabteil, in dem durch Film- und Tonaufnahmen versucht wird, die Befürchtungen und Ängste von Flüchtlingen in für deutsche Staatsbürger vollkommen ungefährlichen Momenten darzustellen.

Ein anderer Teil besteht aus einem Modell, dass an Hand von Bindfäden die vielen verschiedenen Abzweigungen, Endstationen und Fallstricke des deutschen Asylsystems abbildet und den Beobachtenden dadurch einen Einblick in die undurchschaubare Praxis deutscher Ausländerbehörden bietet.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Installationen, Videos und Tonbandaufnahmen, die dem Besucher, der Besucherin einen Einblick in das Leben eines Flüchtlings in Deutschland geben.

Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg und viele andere Organisationen fordern die Abschaffung der Residenzpflicht und anderer diskriminierender Gesetze gegen Flüchtlinge.

Infos: www.asta-bielefeld.de, www.invisibleborders.de