Filmvorführung und Diskussion.
Ort: Offkino im Filmhaus Bielefeld | August-Bebel-Straße 94
Donnerstag, 02.12.2010 | 18:30 | Universität Bielefeld | Hörsaal 13
Ein Film von Markus Mischkowski, Christoph Burgmer, Siddho Varza
D 2004, Video, Farbe, 70 min., Deutsch mit engl. UT
Johannes Agnoli (1925-2003) war Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Als radikaler Aufklärer, kommunistischer Kritiker und „Staatsfeind mit Lehrstuhl“ sah er seine Aufgabe darin, die Menschen über die wahre Beschaffenheit der politischen Ordnung in Kenntnis zu setzen. Mit seiner 1967 zusammen mit dem Psychologen Peter Brückner verfassten Studie „Die Transformation der Demokratie“ wurde er zu einem der wichtigsten Theoretiker der Studentenbewegung.
Der Film zeigt Johannes Agnoli im Gespräch mit Christoph Burgmer im September 2001. Es geht um Globalisierung, Neoliberalismus, die Folgen von 68 und um die Frage, was der Staat ist. Agnoli führt aus, warum der Staat notwendigerweise ein Zwangsverhältnis darstellt, das für allerlei Dinge zu gebrauchen ist, aber ganz sicher nicht für die Emanzipation der Menschen von Herrschaft und Ausbeutung. Geduldig aber unnachgiebig vertritt er die These, dass es nicht um die Humanisierung der Kapitalverhältnisse gehen muss, sondern um deren Überwindung. Gegen die heimtückische Frage, wo denn das Positive bleibe, favorisiert Agnoli die Kraft der Negation und der Subversion.
Dies ist eine Veranstaltung in Kooperation mit dem OFF-Kino Bielefeld.