Mahnwache für Rachid Sbaai
Der Verein ´Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.´ erinnert mit einer Mahnwache am 30.8.2010 um 19:15 Uhr vor der JVA Büren an Rachid Sbaai, der an dem Tag vor 11 Jahren in der JVA ums Leben gekommen ist.
„Anquithouni! Anquithoni! (Rette mich! Rette mich)“ über zehn Minutenlang musste ein Mithäftling am 30.8.99 mit anhören, wie Rachid Sbaai in der JVA Büren um sein Leben kämpfte, bevor er an einer Rauchvergiftung starb.
Zuvor wurde Sbaai für sieben Tage in einer Isolationszelle in der JVA Büren eingesperrt, weil er sich mit einem Mitgefangenen verbal um eine Abseitssituation bei einem Fußballspiel gestritten hatte. Er musste sich beim Betreten der Isolationszelle vollkommen ausziehen und er erhielt eine spezielle Arrestkleidung. Alle Gegenstände wurden ihm abgenommen.
Einige Zeit später brannte es in der angeblich feuerfesten Zelle. Die Umstände des Brandes sind bis heute nicht geklärt. Rachid drückte den Alarmknopf in seiner Zelle und auch sein Mithäftling, der ihn schreien hörte, drückte den Knopf. Doch ihrer Alarmmeldung wurde nicht gehört. Das Büro, in dem die Alarme zusammenlaufen, war nicht besetzt. Rachid musste elendig ersticken.
Mit einer stillen Mahnwache zum Todestag von Rachid Sbaai am 30.8.2010 um 19:15 Uhr will der Verein ´Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.´ darauf aufmerksam machen, dass bis heute die genauen Todesumstände nicht geklärt sind und dass bis heute immer wieder Menschen für Kleinigkeiten in die Isolationshafträume über Tage und Wochen eingesperrt werden. Der Verein fordert weiterhin eine Aufklärung des Vorfalls und die sofortige Schließung aller Sonderzellen in der JVA Büren.
Am 25.9.2010 findet eine Bundesweite Demonstration vor den Toren der JVA Büren statt, bei der auch an den Tod von Rachid Sbaai und allen anderen Menschen, die in der Abschiebehaft ihr Leben lassen mussten, erinnert wird. Weitere Informationen unter www.aha-bueren.de.